Hamburger Hochschulbündnis gewinnt mit NaT bundesweiten Hochschulwettbewerb
19.02.2010Preis im bundesweiten Hochschulwettbewerb: „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr Absolventen in mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fächern“ des Stifterverbandes geht an Hochschulbündnis und Initiative NAT.
Hamburg, 19. Februar 2010. In dem bundesweiten Hochschulwettbewerb „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr Absolventen in mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fächern“ wählte die Jury aus 61 Bewerbungen sechs Siegerprojekte aus, darunter den Verbundantrag der Hamburger Hochschulen HafenCity Universität Hamburg, Helmut‐Schmidt‐Universität der Bundeswehr Hamburg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Technische Universität Hamburg‐Harburg und der Universität Hamburg. Vor allem die Idee eines gemeinsamen Vorgehens im Stadtstaat beeindruckte die Jury, die darin eine Vorbildfunktion auch für andere Hochschulstandorte sieht. Mit der Förderung von 300 000 Euro wird nun die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Hochschulen auf‐ und ausgebaut - ganz nach dem Motto der Bewerbung: „Initiative NaT - Wir schmieden eine Bildungskette für Hamburg“.
Damit beginnt für die Initiative NaT eine neue Phase: Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 hatte sie vor allem Schulen und Unternehmen miteinander vernetzt, um den Unterricht in den neuen Profiloberstufen anschaulicher und praxisnäher zu machen. In der zweiten Stufe geht es nun um den Austausch zwischen Schulpraxis und Hochschule: „Bisher waren wir Träger, jetzt werden wir Partner im operativen Geschäft der NaT“, sagte Professor Edwin Kreuzer, Präsident der TU Hamburg‐Harburg. Anfang 2009 hatten sich alle an der MINT‐Ausbildung beteiligten Hochschulen unter Koordination der Körber‐Stiftung mit der Initiative zusammengeschlossen. „Wir wollen gemeinsam mit Lehrern den Anwendungsbezug in den Naturwissenschaften stärken“, so Kreuzer stellvertretend für die beteiligten Hochschulen bei der Präsentation des Beitrages in Berlin.
Ein Beispiel für diese hochschulübergreifende Zusammenarbeit aus dem Bereich Medizintechnik: Während die Schülerinnen und Schüler an der TUHH die biomechanische Kräfte im Hüftgelenk untersuchen, übertragen sie diese Messungen an der HSU in die praktische Konstruktion von Prothesen. Das hat zwei positive Effekte, so NaT‐Geschäftsführerin Sabine Fernau: „Für die Schüler bedeutet das eine konkretere Orientierung für ein mögliches Studium, sie erfahren vor Ort die unterschiedlichen Lehransätze der Hochschulen, für die Lehrer ein Zugewinn an technischer Kompetenz.“
Dies gilt auch für eine Maßnahme, bei der insbesondere die Lehrerbildung im Focus steht: Eine konkrete Fragestellung aus der Praxis, zum Beispiel die Planung von Windparkanlagen, wird Gegenstand einer Vorlesung und eines Didaktikseminars an der Universität Hamburg: „Es geht darum, den Praxisbezug in der Lehrerbildung auszubauen“, sagt Jens Struckmeier, Professor für Angewandte Mathematik an der Uni Hamburg, der das Team in Berlin unterstütze. Die Körber‐Stiftung, die den Antrag maßgeblich koordinierte, freut sich über die Auszeichnung des Hamburger Beitrags: „Die Bildungskette aus Hamburg hat damit deutlich an Zugkraft gewonnen – ein Beweis dafür, dass sich Kooperation auszahlt“, so Matthias Mayer, Bereichsleiter Wissenschaft der Körber‐Stiftung.
Über MINT‐Wettbewerb:
Stifterverband und Nixdorf Stiftung zeichnen vorbildliche Projekte aus
Absolventen der sogenannten MINT‐Fächer (Mathematik, Informatik, Natur und Technikwissenschaften) werden in Zukunft besonders gefragt sein. Die wesentlichen Gründe dafür sind ein wirtschaftlicher Strukturwandel hin zu einer forschungs‐ und wissensintensiven Gesellschaft und der demografische Wandel: Es gibt Ersatzbedarf für die in den Ruhestand gehende Generation von MINT‐Fachkräften. Mit dem MINT‐Wettbewerb ermuntern Stifterverband und Nixdorf Stiftung initiierten Wettbewerbs Hochschulen dazu, nachhaltig wirksame Ideen zu entwickeln, um die Zahl der Studienanfänger zu erhöhen, die Abbruchquoten zu senken und mehr internationale Studierende zu gewinnen.
Über die Initiative NaT:
Gemeinsam mit Unternehmen und Hochschulen engagiert sich die Initiative NaT für den naturwissenschaftlich‐technischen Nachwuchs und unterstützt Schulen darin, den Unterricht künftig praxisbezogener zu gestalten. Die Zielsetzung: Jugendliche sollen ganz praktisch begreifen, wozu die Fächer Physik, Informatik, Chemie und Mathematik nützlich sind.
Kontakt:
Sabine Fernau
E-Mail: sabine.fernau[at]initiative‐nat.de
Telefon: 040‐609 50 212
Telefax: 040‐609 50 213
Mobil: 0173‐855 31 06